Zusammenarbeit mit den Eltern und Bezugspersonen
Je jünger das Kind ist, umso bedeutender sind die Eltern für ihr Kind. Regelmäßige Gespräche mit den Eltern sind ein wichtiger Bestandteil innerhalb der Psychotherapie mit dem Kind. Die Entwicklungsmöglichkeiten und auch die Entwicklungsstörungen stehen häufig im Zusammenhang mit der Beziehung zu den Eltern und der Erziehung durch diese.
Viele Eltern fühlen sich angesichts der Symptomatik ihres Kindes schuldig und glauben, sie hätten etwas falsch gemacht. Dieses Gefühl ist häufig notwendig, um Veränderungswünsche einzuleiten und neue Erkenntnisse entstehen zu lassen.
Es geht darum zu verstehen, wie eigene Konflikte mit denen des Kindes in Verbindung stehen.
So wird es in den Gesprächen auch um die persönliche Lebensgeschichte gehen, um die Erfahrungen mit den eigenen Eltern sowie den eigenen Umgang mit Gefühlen, Mitmenschen, Konflikten und Einstellungen zu verschiedenen Lebensthemen.
Die Gespräche dienen auch dazu, die Beziehung zum eigenen Kind zu reflektieren. Dabei kommt es im Wesentlichen auf die Einstellung der Eltern zum Kind, ihre Vorstellungen, Erwartungen und ihr Verhalten gegenüber ihrem Kind an. Ebenso kann die Auseinandersetzung mit der Rolle als Mutter oder Vater Thema der Gespräche sein.
Bei den Gesprächen mit den Eltern geht es in erster Linie um das bewusste Erleben. Es kann aber auch passieren, dass Unbewusstes ins Blickfeld gerät.
Dabei geht es manchmal um sehr persönliche Angelegenheiten. Darum ist es außerordentlich wichtig, dass auch die Eltern eine vertrauensvolle Beziehung zu mir entwickeln können. Dazu gehört, dass ich die Schweigepflicht einhalte und weder dem Kind noch anderen Personen von diesen Gesprächen berichte. Damit erhalten Kind und Eltern einen geschützten Raum.
Ich übernehme nicht einseitig Partei, weder für das Kind noch für die Eltern. Vielmehr versuche ich, die Balance herzustellen, in der es möglich wird, dass Mutter, Vater und Kind sich wieder besser verstehen, sich aber auch in notwendiger Weise voneinander abgrenzen können.
In den fortlaufenden Gesprächen können die Eltern zu neuen Einsichten und Einstellungen ihrem Kind gegenüber gelangen und somit andere Antworten (Einstellungen und Verhaltensweisen) finden.
Die Gespräche finden in der Regel im Verhältnis 1 zu 4 statt, d.h. eine Elternsitzung zu 4 Kindertherapiestunden.